Das Dilemma ist doch folgendes: Videospiele ziehen ihren wesentlichen Reiz daraus, dass es einen aktiven Spieler gibt, der in die Rolle des Protagonisten schlüpft. Mario ist nicht deswegen so spannend, weil er eine reichhaltige Persönlichkeit bietet, sondern, weil er vergnügliche Eigenschaften besitzt, die man gerne per Knopfdruck ausführt. Indiana Jones dagegen ist sowohl auf der Leinwand interessant, wie er auch als Videospielcharakter umgesetzt werden kann. Mit anderen Worten: der Transformationsprozess von eher passiv aufgenommenen Medien (Buch, Comic, Film) in ein aktives (Videospiel) ist einfach. Wenn ich aber aus Videospielcharakteren interessante Figuren gestalten muss, die einem durchschnittlichen Kinogänger/Romanleser/Comicfreund zusagen sollen, wird es wesentlich heikler. Denn bei dieser Umwandlung verschwindet der ursprüngliche Reiz, nämlich die kontrollierende Rolle des Spielers, komplett aus der Gleichung. Es hat schon seinen Grund, warum die Zeichentrickserien zu Link, Megaman und Donkey Kong nie so positiv aufgenommen worden sind wie die eigentlichen Videospiele: es wird selbst einem Kind schmerzlich bewusst, dass alle diese Gestalten außerhalb ihrer Bestimmungsform erschreckend banal und langweilig sind. Das ist ein beträchtlicher Hemmschuh für die massentaugliche Reichweite des Mediums Videospiel.