Zweimal 70er Jahre...
FLAVIA THE HERETIC
Im 15. Jahrhundert wird Flavia, die Tochter des Großinquisitors,
weil sie bei ihrem Vater wegen Gewalt gegen Frauen aufbegehrte, in ein Kloster gesteckt.
Doch auch als Nonne kommen ihr immer mehr Zweifel über die gesellschaftliche Ordnung,
und den Stand der Frau- auch innerhalb der Kirche.
Sie erlebt Erniedrigung, Unterdrückung und sogar Vergewaltigung,
und wendet sich schließlich an ein Kruzifix mit der Frage: "Warum ist Gott ein Mann?"
Von Gott kommt keine Antwort- aber von der alten Nonne Agatha, welche sie beobachtet hatte.
Das sprechen zu Statuen sei Zeitverschwendung,
und in dieser Welt werden starke Frauen mit eigenem willen in Kloster gesperrt,
um sie dort unter Kontrolle zu haben- und sie, wenn nötig, zu schlagen, und zu Foltern.
Als sie kurz darauf mitkriegt, wie die junge Nonne Livia grausam gefoltert und verstümmelt wird,
flüchtet sie aus dem Kloster.
Sie gerät an den Muslimischen Krieger Abraham, und vertraut sich diesem an-
doch abgesandte ihres Vaters finden sie, und bringen sie zurück ins Kloster.
Es dauert nicht lange, da greifen die Muslime Stadt und Kloster an, um die Christen zu ermorden und zu plündern.
Flavia und Agatha schlagen sich dank Abraham auf die Seite der Angreifer,
woraufhin Agatha von den eigenen Truppen mit einem Speer durchbohrt wird.
Mit Hilfe von Abraham startet Flavia nun eine Rachefeldzug an allen Männern und Nonnen,
welche sie und andere Frauen peinigten.
Danach gibt sie sich Abraham im Kloster hin,
schlägt jedoch aus Angst wieder unterdrückt zu werden, seinen Heiratswunsch ab.
Als Abraham und seine Männer schließlich wieder abziehen, lassen sie Flavia zurück-
wohlwissend, dass ein grausames Schicksal auf sie warten wird...
In Deutschland lief der Film unter diversen Namen-
am bekanntesten dürfte wohl "Nonnen bis auf's Blut gequält" sein,
welcher auf die erfolgreichen Hexenjäger-Filme zu dieser Zeit anspielte.
Passender war da schon der Titel "Flavia - Leidensweg einer Nonne".
Neben einigen wirklich (zumindest zu dieser Zeit) derben Folterszenen, und auch so mancher Softsex-Szene
hat dieser Film erstaunlicherweise sogar eine richtige Story- und vor allem Aussage.
Der Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen steht zwar nicht alleine im Vordergrund,
auf nackte Haut und extreme Gewaltdarstellung wird hier ebenso wert gelegt,
aber ersteres bleibt immer das zentrale Thema.
erstaunlich für einen Exploitationfilm der 70'er Jahre.
Sehenswert. Aber seid gewarnt- die Folterszenen haben es durchaus in sich...
7/10
VAMPYROS LESBOS
Die Anwaltsgehilfin Linda Westinghouse (Ewa Strömberg)
soll sich um eine Erbschaftsangelegenheit der Gräfin Korody (Soledad Miranda) kümmern,
welche die einzige Erbin des Grafen Dracula ist.
Überraschung: Diese ist ein Lesbischer Vampir- und fährt voll auf Linda ab...
Das ist er also, Kultregisseur Jess Franco's angeblich bester Film. Wird wohl auch mein einziger bleiben...
Die Handlungsszenen hätten aneinandergereiht wohl maximal die Hälfte des Films ausgemacht.
Die andere Hälfte wird man mit peinlichen Tanzszenen, peinlichen Lesben-Szenen
und generell peinlichen Nacktszenen genervt.
Nicht, dass ich prüde wäre- aber das wirkt hier alles dermaßen billig und plakativ,
und hat absolut nichts mit der "Handlung" zu tun.
Dazu kommt ein katastrophaler Soundtrack mit teils seltsamen, unverständlichen Sprachfetzen.
Auch die Kameraführung ist meist misslungen, lediglich die generelle Farbgebung des Films sticht auffällig heraus.
Als Vampirfilm ein Totalausfall, wer auf Lesben und schräge Musik in Verbindung mit grellen Farben steht,
kann sich das mal antun.
1/10