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Thema: Störkanal - Das andere Filmerlebnis

  1. #1
    Mk.de Mitglied Stammuser Avatar von Retro
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    Standard Störkanal - Das andere Filmerlebnis

    Die STÖRKANAL Filmreihe hat es sich zur Aufgabe gemacht,
    aussergewöhnliche Filme jenseits des Mainstreams dem geneigten Publikum vorzustellen.
    Filme mit dem Störkanal-Logo wollen in der Regel nicht nur unterhalten,
    sondern den Zuschauer auch verstören, schockieren und aufrütteln.
    Alle Filme sind ungekürzt und behandeln düstere Themen,
    sind aber nicht zwingend auf brutale Szenen aus- was das gezeigte Bild angeht.
    Man sollte allerdings nicht davon ausgehen,
    dass ein Film der Reihe mit USK 16 zwangsläufig harmloser als die anderen ist.
    Leichte Kost ist etwas anderes...

    Die meisten Filme der Reihe kann ich empfehlen,
    folgende Störkanal-Filme stehen bisher in meinem Regal:



    WHITE LIGHTNIN' (Störkanal 1)



    Jesco White (Edward Hogg), bekannt als "Dancing Outlaw",
    ist in einer Welt voller Gewalt, Brutalität, Alkohol und Drogen aufgewachsen.
    Sein einziges Ventil Frust abzubauen ist der von seinem Vater gelernte "Mountain Dance",
    eine Art Steptanz.
    Psychisch labil, und jeder Art von Rauschmitteln nicht abgeneigt,
    wird er immer aggressiver- und landet schließlich in der Psychiatrie.
    Erst seine Freundin (Carrie Fisher) schafft es, ihn zu bekehren-
    und Jesco beschließt zusammen mit ihr und einem Gitarristen durch das Land zu ziehen,
    und all seine Emotionen vor Publikum im Steptanz herauszulassen.
    Er genießt den Erfolg und die Achtung seines Publikums-
    doch schon eine Kleinigkeit bringt seine immer noch labile Psyche wieder ausser Kontrolle...

    Dieser Film ist definitiv keine leichte Kost,
    und sicher nichts für den entspannten Filmabend im Freundeskreis.
    Erzählt wird die Lebensgeschichte des (real existierenden) Jesco White,
    welche unglaublich gut besetzt und intensiv gespielt wurde.
    White Lightnin' ist dreckig, grimmig, böse, zynisch-
    aber auch ein sozialkritisches Drama mit durchaus sogar witzigen Szenen.
    Das ganze wird in tristen, beinahe farblosen Bildern dargeboten,
    und zusammen mit der meist präsenten Musik und der Stimme aus dem off
    wird durchaus auch beim Zuschauer eine verstörende Stimmung heraufbeschworen.
    Regisseur Dominic Murphy, welcher zuvor eine Doku über Horrorfilme,
    und nach White Lightnin' nichts mehr gedreht hat, erzählt auch diesen Film im Doku-Stil,
    ganz ohne Partei zu ergreifen- und überlässt den Zuschauern was sie darüber denken.
    Die Freigabe ab 18 ist im übrigen berechtigt,
    ein paar heftige Szenen sind neben der generell dreckigen Geschichte auch vorhanden.
    Definitiv ein Film, wie man ihn nur selten zu sehen kriegt, und der im Kopf hängen bleibt.
    Aber eben auch sicher nicht jedermanns Sache.

    9/10

    7 DAYS (Störkanal 2)



    Die achtjährige Tochter des Arztes Bruno Hamel wird auf dem Schulweg entführt,
    vergewaltigt und danach getötet.
    Der Täter wird schon bald gefasst,
    doch der Vater sinnt auf Rache ausserhalb der gesetzlichen Normen.
    Er entführt den Täter, bringt ihn in eine einsame Hütte im Wald,
    und will ihn sieben Tage lang foltern um ihn danach zu töten,
    denn in sieben Tagen hätte seine Tochter Geburtstag gehabt...

    Was jetzt wie ein beliebiger Folter oder Selbstjustizfilm klingt, ist durchaus ziemlich eigenständig-
    und vor allem ernsthafter als beinahe alle anderen Filme dieser Art geworden.
    Mit nur wenigen Dialogen und komplett ohne Hintergrundmusik
    wird hier eine sehr böse Stimmung aufgebaut,
    auch wirkt die gezeigte Gewalt, trotz einiger herber Szenen, nie übertrieben.
    Der Film ist viel mehr ein Psychothriller, der seine Charaktere sich entwickeln,
    zweifeln und auch verzweifeln lässt.
    Alleine wegen der letzten beiden Worte Hamel's im Film, über die man noch länger nachdenkt,
    ist hier schon die Höchstwertung fällig!

    10/10

    IN MY SKIN (Störkanal 3)



    Die junge Esther verletzt sich auf dem Heimweg nach einer Party am Bein,
    fühlt dabei aber keine Schmerzen, und geht nach Hause.
    Erst zuhause angekommen bemerkt sie, dass sie eine tiefe Wunde hat und sehr stark blutet,
    so dass sie in eine Krankenhaus-Notaufnahme geht.
    Dem behandelnden Arzt ist es ein Rätsel wie sie das nicht bemerken konnte,
    ebenso ihrem Freund, den sie danach in ihrer Wohnung trifft.
    Esther entwickelt aufgrund ihrer Schmerzunempfindlichkeit eine wahre Obsession
    ihre Wunde wieder zu öffnen, und sich auch anderweitig zu verletzen.
    Natürlich kann sie das nicht lange verbergen und treibt sich somit selbst in die Isolation-
    denn ihr komplettes Umfeld hat dafür keinerlei Verständnis.

    Es mag ja durchaus sein dass es Menschen gibt,
    deren Verhalten ähnlich extreme Auswüchse annimmt,
    vom "Borderline" Syndrom haben wohl die meisten schon einmal gehört.
    "In my Skin" ist ein teils recht blutiges Drama ohne oberflächliche Ekelszenen,
    und will wohl eher zum Nachdenken anregen als "nur" zu schockieren.
    Das Problem des Films ist es aber,
    dass einem hier keinerlei Hilfe oder Antworten auf die Frage "Warum?" angeboten wird,
    sondern man einfach nur dabei zuschaut, wie sich eine junge,
    beruflich erfolgreiche Frau immer weiter selbst zerstört.
    Gespielt ist das ganze hervorragend, trotzdem habe ich mich beinahe durchgehend gelangweilt...

    3/10

    5150 ELM'S WAY - SPIEL UM DEIN LEBEN (Störkanal 4)



    Der Filmstudent Yannick hat einen Unfall mit seinem Fahrrad,
    bei dem er sich leicht verletzt und das Fahrrad beschädigt wird.
    Im nächstgelegenen Haus an der Straße, eben 5150 Elm's Way,
    will Yannick nun ein Taxi rufen- und Jaques, welcher dort wohnt, lässt ihn hinein.
    Als Yannick kurzzeitig alleine ist, geht er einem seltsamen Geräusch im Haus nach-
    und entdeckt im Obergeschoss einen schwer verletzten Mann.
    Als Jaques bemerkt dass Yannick herumspioniert, nimmt er auch ihn gefangen und sperrt ihn ein.
    Schon bald stellt Yannick fest, dass die komplette Familie des Mannes involviert ist,
    und ein krankes Spielchen treibt.
    Die zu Gewaltausbrüchen neigende Tochter Michelle stellt ebenso eine Gefahr für ihn dar
    wie Jaques selbst, nur seine Frau Maude scheint noch halbwegs normal geblieben zu sein,
    hat aber resigniert und ist zu ängstlich
    um etwas gegen das Treiben von Mann und Tochter zu unternehmen.
    Jaques ist allerdings ein Meister im Schach spielen-
    und auch Yannick spielt gerne, wenn auch nur Hobbymäßig.
    Yannick's einzige Chance das Haus am Elm's Way lebend zu verlassen
    ist ein Sieg im Schach gegen den bisher ungeschlagenen Psychopathen...

    5150 Elm's Way ist keiner dieser in den letzten Jahren "üblichen" Folterfilmchen,
    sondern setzt mehr auf die Psychoschiene.
    Yannick verhält sich zwar bei seinen Fluchtversuchen nicht immer schlau,
    spielt aber zumindest überzeugend- und auch die anderen Darsteller
    kommen glaubwürdig herrlich fies bzw hoffnungslos überfordert rüber.
    Dass beinahe der komplette Film nur in einem Haus,
    und auch dort in nur wenigen Räumen spielt, fällt ebensowenig negativ auf,
    wie die nur wenigen vorkommenden Personen.
    Dazu kommen ein paar schöne, fast schon surreale Bilder gegen Ende,
    als Yannick zunehmend selbst psychotischer wird und sich immer mehr in das Schachspiel steigert.

    7/10

    VAN DIEMEN'S LAND (Störkanal 6)



    1822, ein Gefangenenlager der britischen Krone im Outback von Australien,
    kurz vor Wintereinbruch.
    Da die Gefangenen hier unter menschenunwürdigen Zuständen
    zu harter Arbeit gezwungen werden, planen einige von ihnen die Flucht.
    Wohl wissend, dass um sie herum keinerlei Zivilisation,
    sondern nur die unerforschte Natur des Landes auf sie wartet.
    8 Männern gelingt es, ihren Bewacher in einer Pause zu überwältigen-
    und auch den sie verfolgenden anderen Wächtern zu entkommen.
    Es dauert nicht lange bis sie bemerken dass die Wildnis zwar üppig ist,
    aber nichts essbares bietet- und auch keine Tiere zum jagen da sind.
    Der erste Schnee und die damit einherkommende kälte machen die Situation nicht besser,
    und mit dem schlimmer werdenden Hunger bauen sich immer mehr Spannungen in der Gruppe auf.
    Schon bald ist klar, dass sie entweder verhungen werden- oder einen der ihnen essen müssen.
    Ein Opfer ist schnell gefunden, der schwächste wird geopfert-
    doch wie lange können 7 Männer von einem Toten essen und satt werden?
    Und wie lange werden die Männer noch unterwegs sein, bis sie irgendwo auf Zivilisation stoßen?

    Eine angeblich wahre Geschichte,
    welche auf dem Kannibalismus-Geständnis des 1824 gehängten Alexander Pearce beruht.
    Umgesetzt wurde das ganze zwar realistisch, aber weitgehend unblutig,
    eine Schlachtplatte sollte man hier nicht erwarten.
    Der Film ist eher ein dreckiges, aussichtslos inszeniertes Drama, überzeugend gespielt,
    und trotz (oder wegen) seiner eher ruhigen Erzählweise zu keiner Minute langweilig-
    aber durchgehend bedrückend.
    Wer sich darauf einlassen kann wird nicht enttäuscht werden.

    9/10

    ALEXANDRA'S PROJECT (Störkanal 7)



    Steve ist ein erfolgreicher Unternehmer, der es gewohnt ist zu kriegen was er will.
    Er liebt zwar seine Kinder, aber seine Frau Alexandra führt ein trostloses Leben
    und fühlt sich nicht geliebt, sondern benutzt.
    Genau das ist auch der Fall, mehr als Sex will Steve nicht-
    und es ist ihm egal ob von Alexandra oder von einer seiner Affären.
    Doch irgendwann reicht es auch dem geduldigsten Menschen.
    Alexandra plant an Steve's Geburtstag eine "besondere" Überraschung für ihren Mann...

    Natürlich ist das oben beschriebene lediglich der Anfang des Films,
    aber mehr zu erzählen würde zu vieles verraten.
    Alexandra's Project ist ein bedrückendes, fieses Kammerspiel,
    welches zu einem großen Teil in einem abgedunkelten Zimmer abläuft.
    Mehr braucht es aber auch gar nicht, denn nach dem etwas (zu) ruhigen Anfang
    nimmt der Film auch ohne Action gehörig Fahrt auf,
    wird spannend und birgt einige Überraschungen und Wendungen.
    Einen Folterfilm oder sonstigen Torture-Porn-Blödsinn sollte man hier nicht erwarten,
    eher einen abgründigen Psychotrip.
    Der Film hatte zwar offensichtlich kein großes Budget,
    doch zu diesem Thema passt das gezeigte ausgezeichnet- denn das wichtigste passt:
    Alle Darsteller spielen ihre Rollen sehr glaubwürdig und überzeugend.

    8/10

    SAVAGE - AT THE END OF ALL HUMANITY (Störkanal 8 )



    Paul Graynor ist ein freundlicher, zurückhaltender, aber erfolgreicher Fotograf,
    der sich neben seinem Job auch um seinen kranken Vater kümmert,
    welcher schon länger im Krankenhaus liegt.
    Mit der Zeit freundet er sich auch immer mehr mit der Krankenschwester Michelle an.
    Als er jedoch eines Abends völlig grundlos von zwei Jugendlichen überfallen
    und halb tot geprügelt wird, ändert sich alles.
    Erst Tage später erwacht er aus einem Koma,
    und hat fortan vor jedem fremden Menschen Angst und fühlt sich bedroht.
    Sitzungen beim Psychologen bringen ihn nicht weiter,
    ebensowenig die Medikamente, welche ihn beruhigen sollen.
    Ein normales Leben scheint ihm nicht mehr möglich zu sein,
    obwohl auch Michelle alles versucht, um ihm zu helfen.
    Er wird erst etwas ruhiger, als er einen Selbstverteidigungskurs besucht.
    Dort entwickeln sich bei ihm allerdings auch die ersten Gedanken an Rache,
    und der bisher so friedliche Paul wird zunehmend mutiger,
    dadurch aber auch wieder angreifbarer und sogar gewaltbereiter...

    Dieser Rachethriller setzt mehr auf die psychologische Seite,
    und erzählt das Leben eines Opfers von Gewalt, und wie dieser sich dadurch verändert.
    Das Opfer ist hier kein eiskalter Rächer, sondern ein ängstlicher Typ,
    der irgendwann keinen anderen Ausweg mehr sieht, als sich zu wehren.
    Durch seine Ängste und Unsicherheit kommt der Film intensiver rüber, als der "typische" Rachefilm,
    wo meist sofort und geplant auf Rache, Gewalt und Selbstjustiz gesetzt wird.
    Eine hervorragend gespielte Charakterstudie eines Gewaltopfers,
    welches mit seinem Leben nicht mehr klar kommt.
    Der Fokus hier liegt ganz klar auf der Wesensänderung des Opfers,
    was durch den hervorragend spielenden Hauptdarsteller niemals langweilig wird.

    8/10

    MARTYRIUM (Störkanal 9)



    Marc Stevens ist ein heruntergekommener Sänger,
    der in seinem Kleinbus von einem Auftritt in Altersheimen zum nächsten fährt.
    Eines Nachts hat sein Bus unterwegs auf einer abgelegenen Straße durch einen Wald eine Panne.
    Zum Glück ist der etwas verwirrt scheinende Boris gerade unterwegs um seinen Hund zu suchen,
    und bringt Marc zur nahegelegenen Pension des ehemaligen Komikers Bartel.
    Als Bartel erfährt dass Marc ebenfalls ein Entertainer ist, bietet er ihm kostenlose Unterkunft an.
    Doch schon kurz darauf entpuppt es sich als großer Fehler dort geblieben zu sein-
    denn Bartel will Marc nicht mehr gehen lassen.
    Er fesselt Marc, steckt ihn in Frauenkleider, erklärt ihm dass er jetzt seine Frau sei-
    und nimmt ihn mit zur Arbeit im Wald.
    Dort gelingt es Marc zwar zunächst zu flüchten, doch er muss schon schnell feststellen,
    dass scheinbar alle Bewohner dieser abgelegenen Gegend zum einen männlich,
    und zum anderen nicht ganz normal sind...

    "Martyrium" ist, was das gezeigte angeht, bei weitem nicht so brutal,
    wie man anhand des Titels und des Covers meinen könnte-
    wird aber äusserst düster erzählt, hat ausschließlich total kaputte Charaktere,
    und bietet generell eine unglaublich dreckige Optik.
    Ein Terrorfilm ganz ohne die meist üblichen Teenager,
    hübschen Mädels, Drogen, Alkohol und Partylaune,
    und alleine schon deshalb für den Fan solcher Filme sehenswert, da mal was anderes.

    8/10

    WEAPONS (Störkanal 11)



    Ein Tag wie jeder andere in einer amerikanischen Kleinstadt.
    Jugendliche langweilen sich zu Hause, oder hängen am Sportplatz herum.
    Die drei Teenager Sean, Chris und Jason fahren zum Sportplatz, um Mädels nachzusehen,
    Jason lässt sich sogar von den schon anwesenden zum Basketball überreden.
    Selbst die beiden lokalen Gangs, streng getrennt in farbige und weisse Mitglieder,
    verhalten sich friedlich. Noch.
    Denn wie aus dem nichts erscheint der jüngste der farbigen Gang auf dem Sportplatz,
    schießt Jason nieder- und verschwindet.
    Einen Grund dafür scheint es nicht zu geben- und erst nach und nach stellt sich heraus,
    dass dies eine Rache-Aktion war, ausgeübt von einem eigentlich unbeteiligten,
    an einem unschuldigen, der von einem farbigen Mädel aus Liebeskummer verleumdet wurde.
    Dies setzt eine Gewaltspirale in gang, die sich nicht mehr aufhalten lässt...

    "Weapons" ist ein Ghetto-Drama, wie es härter und realistischer nicht gezeigt werden könnte.
    Bei den gelangweilten Jugendlichen dreht sich alles um Drogen, Sex, Geld und Gewalt,
    was auch teils äusserst drastisch gezeigt wird.
    Bemerkenswert ist, dass das Grundthema nicht aus Rassismus heraus geboren wird-
    die Gangs lassen sich eigentlich in Ruhe, sondern von einer bestimmten Situation ausgeht,
    welche nur zufällig zwischen Schwarz und Weiss entsteht.
    In einer rein weissen oder rein farbigen Gang wäre wohl exakt das selbe passiert.
    Der Film verfehlt jedenfalls seine Wirkung nicht, ist hervorragend gespielt,
    zeigt das langweilige, triste Leben in einer eben solchen Kleinstadt,
    in welcher es keine Arbeit und somit Zukunft gibt- weshalb die einzigen Auswege der Sport,
    und/oder Drogen- und somit, mangels Geld, auch Gewalt sind.

    9/10

    BEAUTIFUL (Störkanal 12)



    Sunshine Hill, Australien. Gepflegte Straßen und Häuser, alles scheint sauber und idyllisch.
    Was man jedoch natürlich nicht sehen kann, ist das Geheimnis, welches diesen Ort umgibt:
    Hier sind schon drei junge Mädchen spurlos verschwunden,
    was von den Behörden und dem örtlichen Sheriff allerdings als urbaner Mythos abgetan wird.
    Einig sind sich die Bewohner von Sunshine Hill nur in dem Punkt,
    dass mit dem Haus Nummer 46 am Ende der Straße etwas nicht stimmt.
    Der 14-jährige Aussenseiter Danny ist der Sohn des Sheriffs,
    und sein größtes Hobby ist das fotografieren.
    Sein Lieblingsmotiv ist die 17-jährige Suzy aus dem Nachbarshaus,
    welche das schon lange mitgekriegt hat, und sich entsprechend lasziv gibt.
    Eines Tages, als Suzy mal wieder einen ihrer Freunde rausgeschmissen hat,
    spricht sie den schüchternen Danny auf seien Foto-Streifzüge an.
    Man kommt zögerlich ins Gespräch,
    und irgendwann auch auf das Thema der angeblich verschwundenen Mädchen.
    Suzy überredet Danny, dass er gezielt mehr in Richtung Haus 46 spioniert, Bilder macht-
    und eventuell etwas über dessen Bewohner herausfindet.
    Als Belohnung winken ihm erotische Gegenleistungen von Suzy,
    welche ihn mit solchen Versprechungen immer mehr manipuliert.
    Danny lässt sich natürlich darauf ein, und findet sogar einiges über das Haus,
    und die mysteriöse Frau, welche man oft am Fenster sieht heraus-
    und glaubt schon bald, dass diese seine schon lange verschwundene,
    ihm unbekannte Mutter sein könnte, über die ihm sein Vater nichts erzählen will.
    Dumm nur, dass der Mann des Hauses ein vorbestrafter Gewalttäter ist-
    und seiner Frau jeglichen Kontakt nach aussen verbietet. Sehr verdächtig.
    Als eines Tages auch Suzy scheinbar spurlos verschwunden ist,
    sieht sich Danny gezwungen zu handeln- er vermutet Suzy im Haus Nummer 46...

    "Beautiful" wird sehr ruhig, aber hervorragend gespielt erzählt,
    hat Momente, die aus einem David Lynch-Film stammen könnten,
    und pendelt gekonnt irgendwo zwischen Thriller und Drama hin und her.
    Die Kameraführung ist herausragend, die gesamte Optik des Filmes ist hochwertig-
    und als Zuschauer wird man im ebenso manipuliert wie Danny im Film.
    Es gibt so einige Überraschungen in der Geschichte, welche man nicht unbedingt erwartet hat-
    wenngleich am Ende trotzdem noch Fragen übrig bleiben.
    Definitiv keine leichte Kost, wer einen "üblichen" Thriller erwartet
    könnte aufgrund des langsamen Tempos des Films durchaus enttäuscht werden.
    Es lohnt sich aber, dranzubleiben. Mir hat "Beautiful" jedenfalls sehr gut gefallen.

    8/10

    HUNGER (Störkanal 13)



    Fünf Personen wachen in einem Kellerverlies auf.
    Sie kennen sich nicht, und wissen auch nicht, wer sie dorthin gebracht hat.
    Hinweise, worum es dem Entführer gehen könnte, finden sich von Anfang an.
    In den zwei unterirdischen Räumen finden sich vier Fässer Wasser,
    vier Tassen, und vier Rollen Toilettenpapier. Verdursten muss man also schon mal nicht...
    Schon bald erhalten die fünf ein Tranchiermesser und eine Nachricht:
    "Der durchschnittliche Mensch kann 30 Tage ohne Nahrung überleben".
    Die fünf glauben nun zu wissen, was von ihnen erwartet wird,
    und wie lange sie gefangen gehalten werden sollen...

    Die Grundidee ist durchaus interessant, die Geschichte ist recht spannend und ohne längen erzählt,
    und auch die Schauspieler machen ihre Sache generell recht gut.
    Aber... je länger der Film läuft, desto mehr Fehler fallen einem leider auf.
    Man bemerkt schon in den ersten Minuten, dass die Höhlenwände nach Pappmaché aussehen.
    Damit könnte man leben...
    Leider hat sich aber offensichtlich nur ein Teil der Schauspieler
    wirklich intensiv in die jeweilige Rolle eingelebt.
    Während die Hauptdarstellerin sichtlich auch körperlich im Verlauf des Films abbaut,
    wirken andere auch nach Wochen ohne Nahrung noch wohlgenährt,
    wenngleich sie trotzdem gut spielen.
    Gleiches gilt für die Haare/Frisuren. Bärte wachsen scheinbar in Gefangenschaft ebenfalls nicht.
    Auch die Klamotten halten sich erstaunlich lange relativ sauber...
    Und ob es die Sex-Szene gebraucht hat, frage ich mich auch... in einer solchen Situation?
    Ohne Nahrung, neben Leichenteilen, Urin und Kot? Lecker...
    Leider wird der Film dadurch doch deutlich schwächer, da wäre einfach mehr dringewesen.

    7/10

    BEDEVILLED - ZEIT DER VERGELTUNG (Störkanal 14)



    Hae-won hat mit Kollegen Stress an ihrem Arbeitsplatz in Seoul,
    und wird deshalb von ihrem Chef beurlaubt.
    Um sich zu erholen begibt sie sich zur Insel Moo-do, auf welcher sie aufgewachsen ist,
    und wo immer noch Bok-nam, eine Freundin von ihr lebt.
    Diese wollte ihr sowieso schon immer nach Seoul hinterherreisen, konnte es sich aber nie leisten.
    Kaum auf der Insel angekommen, bemerkt sie sofort die sehr aggressive Grundstimmung dort.
    Bok-nam's Mann Man-jong verprügelt sie regelmäßig, lässt sich dann prostituierte kommen-
    und schreckt auch nicht davor zurück, seine Stieftochter sexuell zu belästigen.
    Auch der Bruder ihres Mannes ist keine Hilfe, im Gegenteil-
    er vergewaltigt Bok-nam immer wieder mal.
    Da auf der Insel sonst fast nur ältere Frauen- und eben Männer leben,
    hat sie hier keine Hilfe zu erwarten.
    Hae-won schweigt zu all den vorkommnissen, all das geht sie ihrer Meinung nach ja nichts an.
    Kurz nachdem jedoch Bok-nam's Tochter durch die Hand von Man-jong stirbt,
    eskaliert die Situation, Bok-nam hat nun nichts mehr zu verlieren...

    Bis kurz vor Ende des Films wähnt man sich in einem (großartig gespieltem, glaubwürdigem) Drama,
    welches unglaublich trostlos und dreckig daherkommt-
    und eigentlich ausschließlich menschlich kaputte Charaktere zeigt.
    Am Ende kippt der Film in ein brutales Revenge-Movie um,
    vom ruhig erzählten Drama zum hasserfüllten, brutalen Blutbad.

    8/10

    MEMORIES OF MURDER (Störkanal 15)



    1986, Südkorea:
    In der nähe eines kleinen Dorfes bei Seoul wird eine versteckte Frauenleiche gefunden.
    Nicht die erste- und wohl auch nicht die letzte.
    Ein Serienmörder ist unterwegs, die Polizei ist insgesamt überfordert, unterbesetzt und ratlos.
    Die Polizisten Park und Jo sind speziell auf den Fall angesetzt,
    und versuchen über nicht ganz legale Methoden an Ergebnisse zu kommen.
    Ob diese den Fall nun weiterbringen ist ihnen erstmal egal,
    Hauptsache man kann Fortschritte präsentieren.
    So werden diverse Verdächtige, oder zufällig anwesende wie der örtliche Dorftrottel verhört,
    eingeschüchtert, und zu Geständnissen überredet-
    während der Mörder munter weitermachen kann.
    Erst als Seo, ein Sonderermittler aus Seoul zur Verstärkung des Reviers kommt,
    werden trotz gegenseitiger Abneigung der ermittelnden Beamten
    langsam brauchbare Ergebnisse aufgedeckt...

    Memories of Murder beruht auf einer wahren Geschichte:
    Zwischen 1986 und 1991 wurden in Korea 10 Frauen getötet- und der Täter nie gefasst.
    Inwiefern der gesamte Rest der Geschichte samt eher seltsamen Ermittlungsmethoden
    nun der Wahrheit entspricht ist mir nicht bekannt, Fakt ist aber,
    dass das ganze erstaunlich stimmig rüberkommt, ein anständiges Budget vorhanden war,
    der Film teils sogar an den damaligen Originalschauplätzen gedreht wurde-
    und auch überzeugend gespielt ist.
    Interessant ist auch, dass sich Memories of Murder nicht nur auf die Aufklärung des Falles stürzt,
    sondern allen wichtigen Personen Zeit gönnt sich entwickeln zu können,
    Hintergründe zeigt und deren einzelne Geschichten aufgreift.
    Hier hat man mal nicht die perfekte Polizeiarbeit vor Augen,
    sondern teils eher unfähige, oder zumindest überforderte Beamte im Vordergrund-
    ohne allerdings in eine lächerlich wirkende Schiene abzurutschen.
    Man könnte sagen "Memories of Murder" ist die koreanische Antwort auf David Fincher's "Zodiac".
    Regisseur Bong Joon-ho drehte nach diesem Film den auch bei uns
    zumindest unter Monsterfilm-Fans bekannt gewordenen "The Host", und ist spätestens
    seit seinem 2013er Überraschungserfolg "Snowpiercer" auch einem größeren Publikum bekannt.

    7/10

    RED WHITE & BLUE (Störkanal 16)



    Das Leben der jungen Erica war bisher ein einziger Rausch aus Alkohol
    und Sex mit häufig wechselnden Partnern.
    Schuld daran war ihre kaputte Kindheit, mit bereits vier Jahren verlor sie ihre Unschuld,
    jetzt als Erwachsene lässt sie niemanden mehr näher an sich heran.
    Das ändert sich, als sie versucht ihr Leben etwas in den Griff zu kriegen.
    Sie zieht um, nimmt einen neuen Job an- und lernt dort auch neue Leute kennen.
    So ganz kann sie allerdings noch nicht aus den gewohnten Bahnen ausbrechen-
    und lässt sich auf eine Nacht mit Frankie, einem jungen Rockmusiker ein.
    Erica hat allerdings ein Geheimnis, welches sie bisher keinem erzählt hat: Sie ist HIV-Positiv.
    Neben so manch schmierigen Typen lernt Erica an ihrer neuen Arbeitsstelle
    auch den zunächst eher unheimlich und ungepflegt wirkenden,
    aber zurückhaltenden und freundlichen Nate kennen.
    Nach einem gemeinsam Abend nach der Arbeit beginnt sie, über ihr Leben nachzudenken,
    und übernachtet sogar bei Nate- ohne dass weiteres passiert.
    In der Zwischenzeit wird Frankie bei einer Untersuchung wegen einer Blutspende
    für seine kranke Mutter darüber informiert, dass er HIV-positiv ist.
    Er reagiert zwar oberflächlich gelassen und cool, sucht dann aber Erica,
    und will sie dazu nötigen bei ihm zu bleiben, und ihn sogar zu heiraten.
    Sie reagiert darauf geradezu panisch, flüchtet vor Frankie, welcher sie aber wieder einfängt,
    und versucht sie mit einer eigenen Methode von ihren Ängsten zu heilen:
    Er verwundet sie stark, um ihre Schmerzen und Probleme aus ihrem Körper zu lassen.
    Da die Wunden nicht behandelt werden, und Erica sich nicht fügt,
    dauert es nicht lange bis sie wegen ihrer Verletzungen stirbt.
    Nun versucht Frankie mit seinen Freunden die Leiche loszuwerden,
    doch Nate ist inzwischen auf der Suche nach Erica- und auch schon auf Frankie's Spur...

    Ein Drama. Und ein Liebesfilm.
    Der wohl härteste, düsterste und aussichtsloseste, den ich je gesehen habe.
    Hervorragend gespielt, verstörend, dreckig und aufwühlend gefilmt.
    "Red, White & Blue" bleibt einem im Gedächtnis.
    Nicht zuletzt auch wegen dem verstörend wirkenden, aber absolut gelungenen Ende.

    10/10

    THE HEART IS DECEITFUL ABOVE ALL THINGS (Störkanal 17)



    Die junge Sarah ist das beste Beispiel für "White Trash".
    Ständig wechselnde Liebhaber, ohne Alkohol und Drogen kann und will sie nicht leben.
    Als sie schwanger wurde gab sie das Kind zur Adoption frei, wollte nichts damit zu tun haben.
    Sieben Jahre später hat sich ihr Leben kein bisschen geändert-
    aber ihren Sohn will sie wiederhaben und kriegt ihn erstaunlicherweise auch.
    Für Jeremiah bricht in diesem Moment seine Welt zusammen-
    er muss seine Pflegeeltern verlassen und mit Sarah gehen.
    Sarah's aktueller Liebhaber schlägt den Jungen wegen jeder kleinigkeit mit seinem Gürtel,
    woran sich Jeremiah schon bald zu gewöhnen beginnt,
    und sogar anfängt, diese Behandlung zu erwarten und zu genießen.
    Als Sarah allerdings glaubt, die große Liebe gefunden zu haben, Jeremiah einfach sitzen lässt,
    ihren Freund heiratet und spurlos verschwindet, kommt Jeremiah in die Obhut seiner Großeltern,
    welche ein Bibeltreues, strenges Leben führen.
    Auch dieses Leben färbt auf Jeremiah ab, mit brutalen Methoden
    wird er zum Gottesdiener umerzogen, schon bald zitiert er laufend Bibelstellen.
    Einige Jahre später taucht Sarah wieder auf, inzwischen durch Stripshows und Prostitution
    zu ein wenig Geld gekommen- und nimmt Jeremiah wieder zu sich...

    Asia Argento, die Tochter von Regisseur Dario Argento,
    hat hier sowohl die Hauptrolle, als auch die Regie übernommen.
    Dass sie als Schauspielerin nicht unbegabt ist hat sie schon mehrfach bewiesen-
    aber auch die Regie scheint ihr zu liegen.
    Vor allem wenn man bedenkt, dass sie sich hier durchaus an ein schwierige,
    abgründige Themen gewagt hat- und dabei vollkommen überzeugt.
    Der Film ist ein teils hart anzusehendes Drama rund um Kindesmissbrauch,
    religiösen Fanatismus, verwahrlosung und Prostitution
    und bietet kaum sympathische Charaktere- trotz einiger großer Namen in wichtigen Rollen.
    Neben Asia Argento stehen hier auch Peter Fonda, Ornella Muti, Winona Ryder, Jeremy Sisto
    und, sehr passend, Marilyn Manson vor der Kamera.
    Besonders erwähnenswert: Auch die beiden Kinderdarsteller
    (wegen des Zeitsprungs einiger Jahre im Film) spielen hervorragend und glaubwürdig!
    Generell wurde hier hervorragende Arbeit geleistet.
    Die Geschichte wird aus der Sicht von Jeremy erzählt,
    alle Figuren kommen authentisch dreckig rüber und beweisen Mut zur Hässlichkeit.
    Der Soundtrack welcher im 90'er Jahre Grunge-Stil daherkommt passt sich perfekt dem Film an.
    Zu keiner Zeit findet eine Glorifizierung des Drogenmissbrauchs statt,
    hier nichts beschönigt sondern angeklagt und es werden Abgründe aufgezeigt.
    Definitiv keine leichte Kost, eher ein deprimierendes, sozialkritisches Psycho-Drama,
    welches garantiert in den Köpfen der Zuschauer hängenbleibt.

    10/10

    DOGTOOTH (Störkanal 18)



    Eine fünfköpfige Familie, Vater, Mutter, zwei Töchter und ein Sohn,
    leben auf ihrem Grundstück hinter hohen Mauern, abgeschnitten von der Aussenwelt.
    Nur der Vater verlässt regelmäßig das Grundstück mit seinem Auto um zu Arbeiten,
    wobei er vor seiner Familie darauf achtet,
    nie den Boden ausserhalb des Grundstückes mit seinen Füßen zu berühren.
    Die Kinder waren noch nie ausserhalb des Grundstücks,
    und ihnen wird erzählt dass man draussen nirgends sicher sei, ausser in einem Auto-
    und nachdem ihnen der erste Hundezahn ausgefallen sei.
    Dementsprechend bringen Vater und Mutter den Kindern alles bei,
    was sie vermeintlich zum Leben wissen müssen-
    Wörter und Dinge, die es auf dem Grundstück nicht gibt, oder die sich zufällig dorthin verirren,
    werden mit einer komplett anderen Bedeutung erklärt.
    So wird z.B. eine Katze die auf dem Grundstück auftaucht als ein gefährliches Tier
    welches Menschen zerfleischt erklärt- und dementsprechend getötet.
    Der Sinn des Lebens besteht im Sammeln von Stickern,
    welche man durch bestimmte Arbeiten erhält.
    Wer die meisten davon hat, darf ein mal in der Woche Spiele wie "Luft anhalten im Pool" spielen.
    Seit der Sohn sexuelle Gefühle hat, bringt Vater eine Kollegin von der Arbeit mit nach Hause.
    Ihr wurden auf dem Weg hin und zurück die Augen verbunden
    damit sie den Weg zum Grundstück nicht kennt, und eine anständige Summe Geld bezahlt,
    um von nun an regelmäßig mit dem Sohn zu schlafen.
    Als der Sohn eines Tages nicht will, besteht die Frau auf ihre befriedigung-
    und lässt sich von einer der beiden Töchter lecken.
    Zur Belohnung dafür schenkt sie ihr einen Harrreif.
    Fasziniert von dem Geschenk aus der Aussenwelt will sie schon bald mehr haben-
    und der Wunsch nach draussen zu kommen wächst-
    ebenso wie das sexuelle Interesse aller drei Kinder untereinander...

    "Dogtooth" ist ein komplett krankes Drama um die Themen Freiheitsberaubung,
    Unterdrückung, Erziehung, Inzest- und schließlich jugendliche Rebellion.
    Der Film verlangt dem Zuschauer einiges ab, schon der Beginn mit den falschen Erklärungen ist seltsam-
    aber absolut harmlos im Vergleich zum noch kommenden Rest.
    Die nüchterne Erzählweise des Filmes, welche dies alles als völlig normal darstellt,
    trägt dazu bei dass der Film nicht nur einfach schräg rüberkommt,
    sondern wirklich schwer verdauliche Kost darstellt.
    Vor allem wenn man bedenkt dass das gezeigte durchaus nicht unmöglich ist.
    Das abrupte, (mir) unverständliche Ende kostet den Film allerdings ein paar Punkte.
    Falls hier jemand eine Erklärung hat was uns das sagen soll- her damit!
    Definitiv aber ein verstörender Film, der somit perfekt in die "Störkanal"-Reihe passt.

    6/10

    EVIL WORDS (Störkanal 19)



    Ein Polizist schießt auf offener Straße scheinbar grundlos auf eine Gruppe Kinder.
    Kurz danach amputiert sich der Schriftsteller Thomas Roy seine Finger,
    und versucht sich dann durch einen Sprung aus dem Fenster zu töten.
    Zwei scheinbar völlig unterschiedliche Vorfälle, die getrennt voneinander passierten.
    Thomas Roy überlebt, und kommt in eine psychiatrische Einrichtung.
    Dort kommt Dr. Paul Lacasse, sein behandelnder Arzt,
    auf zusammenhänge zwischen den Fällen, welche zunächst unmöglich erscheinen.
    Zusammen mit dem Journalisten Charles Monette,
    welcher gerade einen Bericht über Thomas Roy schreiben wollte,
    kommt Dr. Lacasse einem unheilvollen Geheimnis auf die Spur, welches Thomas Roy umgibt...

    Hier wird deutlich mehr auf einen Mystery-Anteil gesetzt,
    als bei den bisherigen von mir gesehenen Störkanal-Filmen,
    welche in der Regel eher realistische, glaubwürdige Geschichten erzählen.
    Dass das aber kein Nachteil sein muss, beweist "Evil Words" sehr deutlich.
    Gut besetzt und mit einer hervorragenden Spannungskurve ausgestattet
    steigert sich der Film bis zum Ende-
    und bleibt trotz übernatürlichem Einschlag weitgehend glaubwürdig.
    Brutale Szenen gibt es nur wenige- diese sind aber gut gemacht und realistisch dargestellt.

    9/10

    CHERRY TREE LANE (Störkanal 22)



    Ein ganz normaler Abend. Mike und Christine trinken ein Glas Wein und der Fernseher läuft.
    Da klingelt es unerwartet an der Tür-
    beim öffnen stürmt eine Gruppe Jugendlicher ins Haus und überwältigt die beiden.
    Gefesselt und geknebelt erfahren Mike und Christine, um was es geht:
    Ihr an diesem Abend nicht anwesender Sohn
    soll einen Drogendealer bei der Polizei verraten haben, welcher nun im Knast sitzt.
    Jetzt sind seine Freunde da, um sich dafür zu rächen...

    Den auf dem Cover versprochenen "Ultimative Horror" sucht man hier vergebens.
    Dafür gibt es von der ersten Minute an durchgehend Zickereien, dumme Sprüche
    und sonstige uninteressante Dialoge.
    Irgendwie sind hier alle Charaktere unsympathisch, zickig, pseudocool und vor allem nervig.
    Glaubwürdig ist da auch nur wenig: Einer der Jungs ruft mal eben seine Mutter an,
    die ihm einen Film im TV aufnehmen soll- und spätestens wenn die Böslinge auch noch
    ihre Mädels und den kleinen Bruder ins Haus holen wird es lächerlich.
    Die Darsteller geben sich zwar allesamt Mühe und bringen das was sie tun auch ordentlich rüber-
    trotzdem ist man bis zum Finale entweder genervt, gelangweilt, oder beides.
    Und das trotz nur 70 Minuten Laufzeit.
    Das düstere Ende kann dann zumindest halbwegs überzeugen,
    bleibt aber leider in einigen Punkten offen.

    4/10

    CIVIC DUTY (Störkanal 23)



    Terry Allen hat gerade seinen Job verloren, ist gereizter Stimmung,
    und hat entsprechend wenig zu tun.
    Aufgestachelt durch diverse Berichte in den Medien bezüglich islamischer Terroristen
    sieht er bald überall "feindlich" eingestellte Mitbürger aus anderen Ländern in seiner Umgebung.
    Als eine bisher leerstehende Wohnung in seiner Nachbarschaft
    von einem arabischen Mann bezogen wird, nutzt er seine freie Zeit um diesen zu beobachten,
    da er ihm von Anfang an aufgrund seiner Herkunft verdächtig erscheint.
    Terry's frau versucht zwar ihn davon abzubringen, doch er steigert sich immer mehr in die Idee hinein,
    der Mann könnte ein gefährlicher Staaatsfeind sein.
    Schließlich wendet er sich an das FBI, wo man ihn aber nicht ernst nimmt. Was bleibt ihm also übrig?
    Er will das wohl seines Landes in die eigenen Hände nehmen, und geht gegen seinen Nachbarn vor...

    Das Thema sind hier Vorurteile und geschürte Angst durch die Medien,
    welche die Bevölkerung zusätzlich verunsichern.
    Der Film überzeugt sowohl mit einem durchdachten,
    aber nicht Stellung beziehenden Drehbuch, als auch mit hervorragenden Darstellern.
    Schon nach kurzer Einführung der Personen wird eine Entwicklung gezeigt,
    welcher aus Neugier sehr schnell Paranoia macht-
    entsprechend hoch ist der Spannungsbogen, "Civic Duty" hat keinerlei Leerlauf.

    8/10

    BELLFLOWER (Störkanal 25)



    Die beiden Freunde Woodrow und Aiden leben in dem langweiligen Kaff Bellflower,
    schütten sich täglich mit massenhaft Alkohol zu,
    und haben schon hunderte male die "Mad Max" Filme gesehen.
    Sie träumen davon nach der Apokalypse mit ihrem umgebauten Auto
    und selbstgebastelten Waffen als Straßengang "Mother Medusa" unterwegs zu sein.
    Vom selbstgebauten Flammenwerfer bis hin zu diversen schrägen Extras
    in ihren alten Autos haben sie sich schon darauf vorbereitet.
    Die schrägen Weltuntergangs-Träume der beiden werden jedoch gestört,
    als sich Woodrow in die hübsche Milly verliebt...

    Ziemlich offensichtlich haben wir es hier mit einem sehr günstig produzierten Film zu tun,
    in dem auch mal komplett unscharfe Einstellungen in den fertigen Film übernommen wurden,
    und der auch sonst irgendwie "billig" rüberkommt.
    Leider will diese eigensinnige Mischung aus Roadmovie,
    Romanze und Drama nicht so wirklich funktionieren.
    Auch das Cover sollte man schnell vergessen, da es falsche Erwartungen erzeugen dürfte-
    Action ist hier jedenfalls so gut wie gar nicht vorhanden.
    Darstellerisch kann man aber nicht meckern,
    vor allem die beiden Hauptfiguren kommen sehr sympathisch und überzeugend rüber.
    Was den Film dann im gesamten noch halbwegs rettet,
    sind die eher düsteren letzten ca.20 Minuten der Geschichte.

    5/10
    Geändert von Retro (03.11.2018 um 23:54 Uhr)

  2. #2
    Mk.de Mitglied Stammuser Avatar von Wok
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    VAN DIEMEN'S LAND
    Den hatte ich mal auf dem Fantasy Filmfest gesehen (glaube ich). Dein Kommentar zu dem Film trifft es imo gut. Sehr bedrückender, düsterer Film in unverbrauchtem Szenario
    Der Spaß hört auf, wenn das Gebäude brennt.

  3. #3
    Mk.de Mitglied Stammuser Avatar von Retro
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    Update:

    DOGTOOTH (Störkanal 18)


  4. #4
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    Update:

    MEMORIES OF MURDER (Störkanal 15)


  5. #5
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    Was hat Dir denn am Ende von Dogtooth nicht gefallen?


    Gerade dass es am Ende offen bleibt ob die "letzte Grenze" Auto nun auch noch überwunden werden kann oder nicht empfand ich genau richtig für den Film.
    Geändert von eyyojung (05.09.2018 um 21:16 Uhr)
    __________________________________________________ __________________________________
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  6. #6
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    Warum "nicht gefallen"? Nicht verstanden, bzw keinerlei Sinn darin gesehen.

    Wenn du das Ende so interpretierst erscheint es logisch. Dagegen spricht allerdings...


    ...dass sie ohne Hilfe doch gar nicht aus dem geschlossenen Kofferraum herauskommen könnte.
    Insofern ist das ganze komplett sinnlos.

  7. #7
    Mk.de Mitglied Stammuser Avatar von eyyojung
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    Klar, dass war so gesehen ein Eigentor. Da eigentlich nur der Vater sie finden kann...

    Aber es geht ja schätzungsweise um die Idee so weit zu gehen wie es die Grenzen eben erlauben. Was in Ihrem Fall natürlich nicht besonders weit ist. Aber der Wille und die Entwicklung zu diesen "Eigentor" ist doch eher das worum es da geht. In ihrer kleinen Welt ist es eben logisch erst den Zahn zu verlieren und dann ab ins Auto.
    So gesehen ist das Ende natürlich wie der ganze Film auch sehr frustig. Aber wie gezeigt wird dass so ein totalitäres Regime komplett gegen das "naturell des Menschen" spricht und eben nicht mit der Unterdrückung der rebellischen Pubertät bereits gebrochen ist, ist in dieser kleinen Welt doch sehr gelungen umgesetzt IMHO.


    Bei mir hat es jedenfalls super funktioniert.

    Ich würde den Film locker 8 bis mehr von 10 geben. Obwohl ich diese "unangenehmen" Filme ala Funny Games & Co selten viel abgewinnen kann. Aber hier erkenne ich eben deutlich mehr als nur das.
    Geändert von eyyojung (06.09.2018 um 04:39 Uhr)

  8. #8
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    ALEXANDRA'S PROJECT (Störkanal 7)


  9. #9
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    CHERRY TREE LANE (Störkanal 22)


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