Seinen ersten Auftritt in einem Film hatte der mehrfache Karate-Weltmeister Chuck Norris 1968,
in "Rollkommando" mit Dean Martin, für dessen Kampfszenen
sein Freund und Lehrer Bruce Lee als Berater verantwortlich war.
Dort spielte er einen Bodyguard, der lediglich eine Kampfszene und einen kurzen Dialog hatte.
An eine Karriere als Schauspieler hat zu diesem Zeitpunkt noch niemand gedacht,
zumal er auch bis 1973 immer noch bei Meisterschaften aktiv war.
Es verwundert wohl nicht, dass es ebenfalls Bruce Lee war,
der ihn 1972 wieder zu einem Film überredete- diesmal als sein eigener Gegner,
in einer etwas größeren, und wichtigeren Rolle, in "Die Todeskralle schlägt wieder zu".
Da sein Kampf gegen Bruce Lee im Kollosseum in Rom schon beinahe legendär ist,
werde ich diesen Film auch als erste seiner "richtigen" Rollen besprechen-
obwohl er auch hier ja eigentlich nur ein Nebendarsteller war.
Ich denke, dass man diese Rolle als den Anfang seiner Karriere als Schauspieler bezeichnen kann.
Direkt im Anschluss bekam er ein Angebot von B-Film-Legende Roger Corman,
für einen Thriller über Lehrer, welche mit Gewalt ein neues Schulsystem erzwingen wollten.
Der Film nannte sich "Student Teachers", wurde noch vor dem Kino-Einsatz mehrmals
wegen diverser Streitigkeiten mit Regisseur, Produzenten und Verleihern umgeschnitten,
Szenen nachgedreht, und kam am Ende als Softsex-Komödie an einer Highschool in die US-Kinos.
Da das Ergebnis nichts mehr mit dem ursprünglichen Drehbuch zu tun hatte,
wollte Norris seinen Namen nicht mehr dafür hergeben.
So blieben zwar seine Kampfszenen im Film erhalten,
Norris' Name tauchte jedoch weder in den Credits, noch in der Werbung zum Film auf.
Der Film floppte auch kolossal, und wurde nie ausserhalb Amerika's gezeigt oder vermarktet.
Alle folgenden Hauptrollen (und als solche beworbene Nebenrollen),
sowie seine Nebenrolle in der bisher letzten großen Kinoproduktion "Expendables 2"
werden hier größtenteils ausführlich erwähnt.
Diverse Gastauftritte in anderen Filmen und TV-Serien,
sowie seine Beteiligung an einigen Werbespots spare ich mir aber größtenteils,
das würde den eh schon recht großen Rahmen sprengen...
Im übrigen ist an fast allen seinen Filmen auch sein Bruder Aaron Norris beteiligt gewesen.
Erst als Stuntman, als zuständiger für die Kampfszenen-Choreographie, später als Produzent,
und seit 1988 sogar als Regisseur einiger der Filme- und gelegentlich auch in kleinen Nebenrollen.
Zusammen mit Chuck gründete er die Produktionsfirma "Topkick Productions",
welche 1983 den Hit "McQuade - Der Wolf" beinahe im Alleingang auf die Beine stellte.
Die Todeskralle schlägt wieder zu (1972)
Ein kleines China-Restaurant in Rom ist der Mafia ein Dorn im Auge,
so dass einige Schläger die Besitzerfamilie einschüchtern und vertreiben sollen.
Doch da gibt es noch Tang Lung (Bruce Lee), einen Freund der Familie,
welcher um Hilfe gebeten wird- und aus Hong Kong anreist.
Als auch die besten Kämpfer und ein Scharfschütze ihn weder töten noch vertreiben können,
greift deren Anführer zum letzten mittel:
Er heuert den amerikanischen Profi-Kämpfer Colt (Chuck Norris) an, um Tang Lung zu töten.
Im Kolosseum treffen die beiden schließlich aufeinander...
Der erste Bruce Lee-Film, der auf eher realistische Kämpfe setzt, als auf Meterhohe Sprünge usw-
wofür er sich seinen Freund und Schüler Chuck Norris als Gegner in den Film geholt hat.
Die Story ist solide, aber nichts herausragendes,
ein wenig Humor und (beabsichtigte) Klischees haben hier ebenfalls einen Platz gefunden.
Was den Film so berühmt gemacht hat,
ist ohne Zweifel der recht lange und schön inszenierte Schlusskampf zwischen Lee und Norris.
Hier dürfen beide an einem imposanten Schauplatz zeigen, was sie können.
7/10
Der Boss von San Francisco (1973)
Der Partner von Officer Don Wong wird entführt, woraufhin dieser einen Alleingang startet,
seinen Freund und Kollegen befreit- aber den Entführer tötet.
Damit ist er seinen Job in der Polizei von San Francisco los,
und wenig später wird sein Freund bei einem Überfall getötet.
Er startet einen privaten Rachefeldzug gegen ein ganzes Syndikat, verkloppt sie alle-
und steht am Ende dem "Boss von San Francisco" (Chuck Norris) gegenüber.
Genau genommen eine ziemliche Mogelpackung.
Geworben wird mit Chuck Norris als Hauptdarsteller,
obwohl er nur eine (noch dazu völlig unpassende) größere Nebenrolle hat.
Norris spielt hier einen Gangsterboss mit dickem Schnauzbart, verspiegelter Brille,
und blödem Hut- und wirkt in jeder Sekunde seiner wenigen Screentime komplett deplaziert.
Am Ende darf er zeigen, dass er zumindest ein guter Kämpfer ist, auch wenn er diesen verliert-
er ist ja schließlich der "Bad Guy" in diesem Film.
Alle Deutschen Veröffentlichungen des Films sind in den Kampfszenen stark gekürzt,
egal ob FSK 16, 18, VHS oder DVD.
Das Problem ist nur:
Die (wenigen) Kämpfe sind das einzige halbwegs interessante an dieser US/HongKong Produktion.
Leider hat man dazu noch zu wirklich jeder Bewegung der Kämpfer Geräusche eingespielt,
als ob Bretter zertreten werden, Peitschen knallen, oder Knallfrösche gezündet werden-
egal ob etwas/jemand getroffen wird, oder nicht.
Das ganze wirkt daher einfach nur wie Kasperletheater, und ist eher ärgerlich als unterhaltsam.
Uncut evtl. für Freunde der Kampfkunst zu empfehlen,
sofern man den Zisch-Knall-Peng Ton abschaltet. So aber nur ein Totalausfall.
0/10
Breaker Breaker (1977)
Der Trucker John Dawes (Chuck Norris) lässt zum ersten mal seinen jüngeren Bruder
alleine mit seinem Truck eine Lieferung erledigen.
Dieser wird jedoch per CB-Funk von Polizisten falsch informiert und nach Texas City umgeleitet,
in dem korrupte Polizisten und ein dauernd betrunkener Richter ihn ausnehmen wollen.
Da er sich weigert das Urteil des Richters anzunehmen, wird er verprügelt und eingesperrt.
Als sein Bruder John das herausfindet fährt er nach Texas City,
freundet sich dort in der Stadtkneipe mit der Bedienung Arleen an,
und wird schon bald von schwer bewaffneten Cops überwältigt und ebenfalls eingesperrt.
Daraufhin ruft Arleen über Funk andere Trucker zur Hilfe,
welche sich zusammentun, um mit ihren Trucks die Stadt plattzumachen...
Die erste richtige Hauptrolle für Norris scheint das Vorbild für Peckinpah's "Convoy" gewesen zu sein,
wurde "Breaker Breaker" doch schon ein Jahr zuvor gedreht.
Kneipenprügelei, Polizei mit CB-Funk legt Trucker herein, verprügeln und einsperren eines Truckers-
und das herausholen mit Hilfe eines LKW-Convoys- das alles ist auch hier vorhanden.
Dummerweise ist die Inszenierung unglaublich schnarchig,
und trotz der kurzen Laufzeit von 80 Minuten langweilt man sich des öfteren.
Norris kommt sympathisch rüber, kann aber weder schauspielerisch, noch als Kämpfer glänzen.
Die wenigen Actionszenen sind mangels Budget und erfahrenen Stuntmen schlecht geschnitten,
und es wirkt des öfteren, als müsste Norris eher "vorsichtig" zuschlagen,
um keinen wirklich zu verletzen- oder es wurde so gedreht, dass der Gegner nicht zu sehen ist.
Die andauernd eingespielte Country Musik wirkt aufdringlich und unpassend,
obwohl genau dies ein Jahr später beim schon erwähntem "Convoy" hervorragend passte.
Der Film wurde auch unter dem Titel "Action Forever" vermarktet.
3/10
Black Tiger (1978 )
Die Spezialeinheit "Black Tiger" unter Führung von Major John Booker (Chuck Norris)
soll in Vietnam Kriegsgefangene befreien.
Allerdings geht die Mission schief,
und die Überlebenden werden nicht wie verabredet mit dem Hubschrauber abgeholt.
Als der Trupp sich nach Hause durchgeschlagen hat, quittieren alle den Dienst.
Einige Jahre später: Booker erfährt von einer Todesliste,
auf der er, ebenso wie alle anderen Überlebenden der Black Tiger-Einheit stehen.
Zusammen mir der Reporterin Margaret versucht er seine alten Freunde zu warnen,
und herauszufinden, wer dahintersteckt...
Da Norris nicht gerade ein begnadeter Schauspieler ist, und auch etwas steif rüberkommt,
hat der Film ein großes Problem:
Ein flotter Anfang in Vietnam, danach extrem viel Leerlauf, wenig Action,
und noch weniger Kampfszenen, in denen er ja durchaus glänzen könnte.
Auch Anne Archer und James Franciscus können hier nicht viel herausreissen,
die Story schleppt sich meist öde dahin, der Soundtrack ist extremst nervig,
die wenigen Tricks sehen übelst billig aus- und die Deutsche Synchro ist unglaublich schlecht.
Aber zumindest für den letzten Punkt kann der Film an sich ja nichts...
Der Film wurde auch unter den Titeln "Black Fighter" und "Der schwarze Tiger" vermarktet.
3/10
Jennifer O'Neill spielt hier übrigens NICHT mit.
Ist ein Fehler auf dem Cover- siehe auch Kommentar unter "Bulldozer".
Der Bulldozer (1979)
Santa Madre, Kalifornien. Seit einiger Zeit ist hier ein Drogenkartell am Werk,
welches zum Schutz vor der Polizei einen Karate-Kämpfer einsetzt.
Die Drogenfahnder haben keine Chance gegen seine Kampfkünste,
so dass man sich überlegt, Hilfe von aussen zu suchen.
So wird der Karatelehrer und Kampfsport-Experte Logan (Chuck Norris) um Rat und Hilfe gebeten,
die Polizisten in Kampfkunst auszubilden.
Nebenbei kommt er dem Chef des Drogenrings auf die Spur, ist dieser doch kein unbekannter,
sondern der Karate-Champion Sparks (Bill Wallace, mehrfacher Karate-Weltmeister).
Es kommt, wie es kommen muss: Die beiden treffen aufeinander...
Schauspielerisch sind hier zwar auch keine Highlights zu vermelden,
aber zumindest wirkt Norris schon etwas lockerer als bisher, auch wenn es gerade anfangs
ein paar Szenen gibt, in denen er seltsam unbeteiligt wirkend herumsteht.
Da man hier aber mehr oder weniger die Idee hatte, Chuck sich selbst spielen zu lassen,
umging man sein größtes Manko recht geschickt,
und setzte dafür seine Stärken besser in den Mittelpunkt.
Neben den Actionszenen ist ja auch eine Karateschule ein nicht unwichtiger Teil des Films.
Natürlich dürfen auch ein paar Klischees nicht fehlen- eine Lovestory mit der Polizistin Mandy
(Jennifer O'Neill) gibt es ebenso, wie Drogenopfer im Bekanntenkreis von Logan.
Dass es nicht gerade logisch klingt, zu versuchen eine komplette Polizei-Einheit
in wenigen Tagen zu Karatechamps zu machen, sollte man auch großzügig übersehen.
Die Deutsche Synchro ist auch wieder ein klarer Schwachpunkt, wenn auch besser als im vorherigen Film.
5/10
Qualitativ ist die oben zu sehende DVD von "XCess" zu empfehlen,
der Film ist in guter Qualität und ungekürzt sowohl in 4:3, als auch in 16:9 vorhanden.
Seltsam ist nur das Cover des Pappschubers,
welches aber schon damals als Plakat in Deutschland beim Kino-Einsatz zu sehen war.
Den (schlecht gezeichneten) schwarzen Porsche fuhr Chuck im Vorgängerfilm
"Black Tiger", auch sein Bild stammt von diesem (OT: Good guys wear black).
Allerdings gibt es "Black Tiger" in einer DVD-Neuauflage auch mit diesem Cover,
welches theoretisch passen würde- aber einfach vom "Bulldozer" übernommen wurde,
so dass auch Jennifer O'Neill dort erwähnt wird, die aber dort gar nicht mitspielt...
Octagon (1980)
Der Kampfsportler Scott James (Chuck Norris) wird Zeuge eines Angriffes von Ninjas auf Nancy,
eine junge Frau, dir er gerade erst kennengelernt hat.
Er kann sich selbst zwar gegen den Angriff wehren, aber nicht verhindern, dass Nancy getötet wird.
Da man Ninjas nicht gerade oft sieht, und Scott selbst einer von nur wenigen Personen ist,
die sich in der Kunst des stillen Tötens auskennen,
kommt ihm der Verdacht, dass sein abtrünniger Stiefbruder Seikura dahinter stecken könnte,
den er seit seiner Ausbildung vor vielen Jahren nicht mehr gesehen hat...
Zusammen mit dem Kopfgeldjäger McCarn (Lee Van Cleef) versucht er, näheres herauszufinden-
und stößt dabei auf ein geheimes Ninja-Trainingscamp, sowie den Grund, warum Nancy getötet wurde...
Norris spielt hier quasi wieder sich selbst, was, wie schon im vorherigen Film, annehmbar funktioniert.
Lee Van Cleef hat man allerdings ziemlich verschenkt,
er taucht mehr oder weniger regelmäßig nur kurz auf, und gibt Norris einige gute Ratschläge.
Vielleicht wollte man damit verhindern, dass Van Cleef Norris die Show stiehlt,
und nur einen zweiten bekannten Namen im Film haben...?
Egal, "Octagon" ist keineswegs ein schlechter Film, wenn auch immer noch kein großer Hit.
Es gibt mehr Actionszenen als bisher, auch der Gewaltgrad wurde generell ein wenig angezogen-
vor allem der recht lange und schön inszenierte Schlusskampf ist definitiv sehenswert.
6/10
"Octagon" war der erste US-Film, der Ninjas zum Thema hatte-
und löste einen kurzzeitigen Boom an ähnlichen Filmen aus, die größtenteils
aus den "Cannon" Filmstudios kamen- welche später (von 1984 bis 1991)
auch ein paar der besten und bekanntesten Filme mit Chuck Norris drehten.
Der Gigant (1981)
Sean Kane (Chuck Norris) ist Polizist, und ermittelt gegen einen Drogenschmuggler-Ring.
Als bei einem Einsatz sein Partner getötet, und er selbst verletzt wird,
kündigt er seinen Job und ermittelt auf eigene Faust.
Linda, die Freundin seines ermordeten Partners ist Reporterin,
und versucht ebenfalls etwas über die Hintergründe zu erfahren.
Als auch noch Linda getötet wird, will Kane nur noch Rache für seine Freunde-
und beginnt brutal aufzuräumen...
Allmählich kann man Chuck Norris attestieren, halbwegs als Schauspieler wahrgenommen zu werden.
Natürlich darf man hier nicht zu viel erwarten, aber inzwischen wirkt er nicht mehr so unsicher
und deplaziert wie in einigen seiner vorherigen Filmen.
Dazu kommt eine gute Nebenbesetzung mit Christopher Lee, Richard Roundtree, Mako und Terry Kiser.
Sicher, die Story ist alles andere als innovativ und schon unzählige male dagewesen-
aber Regisseur Steve Carver versteht es immerhin eine gute Balance
aus Handlung und Actionszenen hinzukriegen, so dass man sich nie langweilt.
San Francisco als Location, und ein typischer Score aus dieser Zeit passen ebenfalls ins Gesamtbild.
Zu meckern gibt es eigentlich nicht viel.
Ausser dass die bösen Buben hier trotz kurzer Entfernung zu dumm zum zielen sind,
und immer im falschen Moment nachladen müssen,
sind die Action und Kampfszenen gelungen und aufwändig inszeniert-
aber genau diese Negativpunkte gab es zu dieser Zeit wirklich in jedem zweiten Actionfilm.
Actionreicher Film mit fragwürdiger Selbstjustiz-Handlung ohne jegliche Überraschungen in der Story.
7/10
Das stumme Ungeheuer (1982)
John Kirby ist in psychiatrischer Behandlung, kommt jedoch mit seinem Leben nicht klar.
Er startet einen Amoklauf mit einer Axt, und wird erst durch mehrere Schüsse der Polizei aufgehalten.
Im Krankenhaus versucht man noch, sein Leben zu retten, doch Kirby ist Gehirntot.
Allerdings hat einer der Ärzte ein neues, ungeprüftes Mittel zur Selbstheilung entwickelt,
welches er an Kirby testet.
Dieses funktioniert jedoch besser als gedacht, Kirby's Körper erholt sich rasend schnell-
er entkommt, und wird nur noch vom Mordinstinkt getrieben.
So sieht sich die Stadt jetzt einer beinahe unverwundbaren Killermaschine gegenüber,
und Sheriff Dan Stevens (Chuck Norris) ist Dank seiner Kampfkünste der einzige,
der auch nur annähernd eine Chance hat gegen Kirby anzukommen...
Das klingt jetzt in der Beschreibung besser, als das Ergebnis geworden ist.
Irgendwie will hier nichts so recht zusammenpassen.
Eine Art unverwundbares "Frankenstein-Monster", Kneipenschlägereien,
ein wohl lustig gemeinter Sidekick in Form des dicken Hilfssheriffs, welcher unglaublich nervt,
eine eingefügte Lovestory samt lustiger Musik, und relativ wenige Actionszenen
sorgen eher für Langeweile, Unverständnis und Kopfschütteln, als für gute Unterhaltung.
Kaum Spannung, kaum Action, kaum "Horror"- und noch dazu miese Nebendarsteller,
und teils sogar schlechte Kampf-Choreographie (Kneipenschlägerei) enttäuschen auf ganzer Linie.
Lediglich Ron Silver als Dr. Halman fällt hier positiv auf,
für Norris ist der Film sogar Schauspielerisch ein Rückschritt.
3/10
Kalte Wut (1982)
Josh Randall (Chuck Norris) ist Sicherheitschef und Geldeintreiber
in einem großen Spielcasino in Hongkong.
Das Osiris-Kartell will alle Casinos unter seine Hand bringen,
um die alleinige Macht im Spielermilieu zu haben.
Der Betreiber der Spielhalle ist allerdings nicht interessiert, wird daraufhin umgebracht,
und Randall gilt als Hauptverdächtiger.
Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, und mischt das Kartell auf...
Eine simple Rachestory, einige coole Oneliner
("Ich kann den Boss jetzt nicht stören" - "Musst du nicht, das mache ich selbst!"),
ein paar schöne Kampfszenen, und ein gut aufgelegter Chuck Norris sorgen für gute Unterhaltung.
Dass dieser zu den eher unbekannteren Norris-Filmen gehört, liegt mit Sicherheit auch daran,
dass es bis heute keine legale DVD oder Blu-ray von "Kalte Wut" gibt.
Hier wird klassische 80'er Jahre-Action geboten.
Noch nicht im ganz großen Stil, aber auch nicht zu billig-
und einige optisch sehr schön eingefangene Szenen gibt es auch zu bewundern.
Was auch auffällt: Erstmals hat Norris hier auffällig viel Dialog,
kommt damit durchaus ordentlich rüber- und scheint sich damit inzwischen auch wohl zu fühlen.
Die etwas flapsige Deutsche Synchro passt gut zum geschehen, und rutscht nie ins peinliche ab,
lediglich das immer wieder eingesetzte Voice-Over passt zu diesem Film irgendwie gar nicht,
und erzählt auch nichts wirklich wichtiges.
8/10
McQuade - Der Wolf (1983)
Texas Ranger J.J. McQuade (Chuck Norris) ist ein harter Kerl, welcher mit brachialer Härte
das Gesetz vertritt, und nur wenig von sauberer, gepflegter Dienstkleidung hält.
Er lebt in einer Bruchbude in der Wüste, hält sich einen Wolf als Haustier,
und ein gelegentliches Bierchen ist ebenfalls pflicht.
Kein Wunder, dass seine Frau sich von ihm getrennt hat, und mit der gemeinsamen Tochter
ausgezogen ist- trotzdem haben die drei ein freundschaftliches Verhältnis bewahrt.
Bei einem Überfall auf einen mit Waffen beladenem Truck sind zufällig seine Tochter
und ihr Freund in der Nähe.
Die beiden werden entdeckt, ihr Freund erschossen- und die Tochter entführt.
McQuade nimmt das natürlich persönlich, und ermittelt auf eigene Faust, da hier das FBI zuständig ist.
Er kommt einem Waffenschuggler-Ring auf die Spur,
welcher von Rawley Wilkes (David Carradine), einem bekannten Karate-Champion geleitet wird...
Von der ersten Minute an erscheint einem der Film wie ein dreckiger Western,
nur mit modernen Waffen und Autos.
Die trockenen Wüsten in Texas sind die perfekte Location für diesen Film,
in dem ein Einzelgänger gegen mexikanische Pferdediebe und Waffenschmuggler antreten muss.
Insofern haben wir hier einen mit an Ennio Morricone erinnernden Score unterlegten Action-Western
mit jeder Menge Schusswaffen, in welchem ausführliche Martial Arts-Szenen erst am Ende,
im Zweikampf gegen David Carradine gezeigt werden.
Die Action ist ordentlich inszeniert, das auftreten von McQuade cool dargestellt.
Das einzig unpassende am Film ist die eingefügte Lovestory zwischen Norris & Barbara Carrera,
die so irgendwie gar nicht zum Rest passen will.
Davon abgesehen aber ein echtes Highlight im Lebenslauf von Chuck Norris.
Offensichtlich ist "McQuade" auch das Vorbild für die spätere TV-Erfolgsserie "Walker, Texas Ranger".
9/10
"Lone Wolf McQuade" war ein Wunschprojekt von Chuck Norris,
doch kein einziges Filmstudio erklärte sich zur Produktion bereit,
da der Film zu sehr einem modernen Western glich.
Zu diesem Zeitpunkt waren Western quasi tot, und ein hohes Risiko für die Studios.
Daher stemmten die Norris-Brüder Chuck und Aaron den kompletten Film alleine,
holten sich Regisseur Steve Carver, der schon bei "Der Gigant" Regie geführt hatte,
und wie Chuck ein großer Western-Fan war,
und sicherten sich mit "Orion Pictures" zumindest einen bekannten Verleiher.
Unter diesen eher widrigen Umständen entstand einer der besten,
wenn nicht sogar der beste Film, den Norris in seiner Karriere gedreht hat.
Fast schon schade, dass er nach diesem Risiko, welches sich für ihn aber lohnte,
einen langjährigen Vertrag mit der B-Actionfilm-Schmiede "Cannon" einging.
Dort hatte er in den ersten Jahren auch einige Hits vorzuweisen,
aber mit "Cannon" ging es einige Jahre später steil abwärts,
die Budgets wurden kleiner- und Norris war an seinen Vertrag gebunden...