Die Handlung von Deus Ex greift viele
Verschwörungstheorien auf und setzt diese Elemente zu einer tiefgehenden Geschichte zusammen, in der der Spieler als
nanotechnisch verbesserter Agent hinter die Machenschaften einer Untergrundorganisation kommen und verhindern muss, dass diese die Weltherrschaft an sich reißt. Zum Ende hin weitet sich die Handlung zu einem philosophischen
Trilemma aus, in dem der Spieler entscheiden muss, wie die Geschichte der Welt weitergehen soll - entweder im Stile des Kapitalismus des 20. Jahrhunderts mit all seinen Fehlern, einem Rückfall der Welt in ein Zeitalter prähistorischer Anarchie, oder dem von einer wohlwollenden Diktatur einer allmächtigen und allwissenden Computer-KI angebotenen Frieden.
Die Menge der gebotenen wissenschaftlichen Hintergrundinformationen erstaunte die Spieler-Welt. Eines von Deus Ex' zentralen Themen ist Nanotechnologie - der Hauptcharakter, JC Denton, dient als mit symbiotischen, mikroskopisch kleinen biomechanischen Computern (sogenannte
Naniten, siehe
Nanotechnologie) verbesserter Agent unter der Flagge der fiktiven UN-Organisation
United Nations Anti-Terrorist Coalition (UNATCO). Deus Ex enthält eine eindrucksvolle Menge Literatur über Nanotechnologie und beschreibt die dahinter stehende Wissenschaft sehr genau. In der gesamten Spielumgebung finden sich außerdem viele Anspielungen auf Einflüsse von klassischer Literatur (in e-Mails, Büchern, Mottos und Notizen). Der tiefgründige Witz des Spiels geht dabei oft weit über die Allgemeinbildung hinaus, z.B. ist der Name einer Agentin "Maggie Chao", Chao bedeutet „beleuchtet“ (
Mandarin) und ist ein Hinweis darauf, dass sie mit den
Illuminaten, einer der Parteien des Spiels, kollaboriert.
Kritikermeinung
Das Spiel wurde von vielen Kritikern und Benutzern als wichtiger Schritt in Richtung einer "Realitäts-Simulation" gesehen, nicht zuletzt, da es eines der ersten Spiele war, bei dem moralische Entscheidungen eine wichtige Rolle spielten, und eines der wenigen Spiele, die zwar Gewalt enthielten, aber für fast jede Situation mindestens eine gewaltfreie Alternative anboten; Töten ist in Deus Ex (bis auf eine Ausnahme) nicht notwendig. Handlung und Spielwert wurden daher durchgängig mit Höchstnoten bewertet, ein wichtiger Kritikpunkt betraf aber die technische Umsetzung des Spiels und die nicht unbedingt gegebene Einsteigerfreundlichkeit. Der Durchschnittsspieler benötigt etwa 30 Stunden, um das Spiel durchzuspielen. Das war im Vergleich zu heutigen Ego-Shootern lang, zumal der Schwierigkeitsgrad recht hoch angesetzt war. Die Grafik entsprach nicht ganz dem damaligen Standard und das Spiel lief auf Rechnern mitunter langsam, die nicht mit entsprechenden 3D-beschleunigten Grafikkarten mit z.B.
nvidia Geforce 1/2,
3dfx- Voodoo 3/4/5, oder
S3 Savage 2000 - Chipsatz ausgerüstet waren.
Nach der Veröffentlichung des Spiels gab der Hersteller Ion Storm einige
Patches heraus, mit denen die PC-Version des Spiels um einen
Multiplayer-Modus erweitert wurde.