PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das entrückte Weltbild des Dr. Pfeiffer



666cartman
03.12.2008, 18:32
Brutale Cliquen, Drogenmissbrauch, überforderte Sozialarbeiter: Kriminologe Christian Pfeiffer sieht in Jugendzentren "Brutstätten der Gewalt" und fordert ihre Schließung. Kritiker laufen Sturm gegen die Initiative - und rühmen Sozialpädagogen als die wahren Helden des Alltags.

http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,593856,00.html

Der Mann ist echt ein wandelnder "Bullshit Generator", wir nehmen den Perspektivlosen und Ausgeschlossenen noch die letzten Möglichkeiten was Sinnvolles zu machen, mir fehlt ja noch der Vorschlag Streetworker und ko zu verbieten :kotz:.

bucho
03.12.2008, 19:18
OMG dieser Christian Pfeiffer ist doch nicht mehr zu retten! "Bullshit Generator" trifft es da schon ganz gut :D

Wakabayashi
04.12.2008, 10:53
OMG!

Und eben jener Pfeiffer wird von vielen auch noch als "renommierter Kriminologe" bezeichnet. :kotz:

SoC
04.12.2008, 12:29
Man muss fairnesshalber jedoch sagen, dass Pfeiffer nicht einfach die Schließung aller Jugendzentrum fordert, und gut is ... sondern er fordert - und das erschließt sich einem nur nach Lesen des gesamten Beitrags - die Verlagerung der sozialen Arbeit an Ganztagsschulen, was zumindest für mich auch Sinn ergibt.

Klar ist das jetzt wieder eine sehr pauschalisierte Äußerung, aber zumindest in die Jugendzentren, die damals kennengelernt habe, hätte ich mich nur mit schwerer Bewaffnung und Geleitschutz reingetraut.

channard
04.12.2008, 12:53
... aber zumindest in die Jugendzentren, die damals kennengelernt habe, hätte ich mich nur mit schwerer Bewaffnung und Geleitschutz reingetraut.
Ohne diskriminierend werden zu wollen, wurden die Jugendzentren zu meiner Jugendzeit hauptsächlich von den Hauptschülern im Ort besucht. Ich habe nichts gegen Hauptschüler - aber die Thematika die da auf der Tagesordnung stand, war für mich zu jedem Zeitpunkt irrelevant.

Ostro
04.12.2008, 14:07
Hm...
Wir, hier im Kaff, haben nur eins von der Kirche und da war eigentlich jeder mal und es war immer gute Stimmung. Kleine Kinder waren da auch sicher aufgehoben. Kann aber auch daran liegen, dass sich hier fast jeder kennt und das dadurch schon fast ein Bekanntentreff war, bei dem alle miteinander was gemacht haben, egal ob 9 oder 16 Jahre alt.

Wie es heute ist, weiß ich aber nicht.

666cartman
04.12.2008, 14:18
Am "Kaff" ist das sicher was anderes als in der Stadt, war früher auch in der Jugendarbeit tätig, dennoch ist der Ansatz von Jugendtreffs und begleiteter freizeitgestalltung sicher ein besserer als den Jugendlichen neben Perspektiven auch noch die Möglichkeit zu nehmen was sinnvolles in ihrer Freizeit zu tun. Das für Jugendtreffs nicht genug Geld zur Verfügung gestellt wird um ein vernünftiges Angebot zu stellen ist ein anderes Thema aber das ganze abzuschaffen und die Arbeit für gescheitert zu erklären geht definitiv in die falsche Richtung.

SoC
04.12.2008, 14:30
Wobei ich, wie gesagt, den Ansatz, eben jene Jugendarbeit an Schulen zu verlagen, recht interessant finde, denn in einem Umfeld, in dem die Problemjugendlichen (lol) nicht nur unter sich sind, könnte die Arbeit eines Betreuers viel eher fruchten ... hm, jedenfalls in meiner Vorstellung, ob soetwas dann letztendlich angenommen wird, weiss ich natürlich nicht.

channard
04.12.2008, 14:32
Also Jugendeinrichtungen und vorallem Jugendzentren liegen ja in der Regel in städtischer Verantwortung. Kirschliche Institutionen bieten meines Erachtens mindestens genauso gute Lösungen an.

ave
04.12.2008, 20:49
In der Kleinstadt bei mir nebenan gibts auch ein Jugendzentrum. Ich fahre da öfters dran vorbei, den Typen davor nach zu urteilen ist das der Eingang zum Fixerkeller. Düstere Gestalten, hauptsächlich türkischer Herkunft. Also ich hätte mich da zu keinem Zeitpunkt hingewagt und wüsste auch heute noch nicht, was man da überhaupt sollte. Mit dummen Pack Billard spielen? Nö danke.

Jedoch sollte hier nicht der Eindruck erweckt werden, dass ich für die Meinung Pfeiffers plädiere. Im Gegenteil, ich halte Jugendzentren für eine sinnvolle Einrichtung, da viele Jugendliche von ihren abgehalfterten Eltern oft keine Unterstützung erwarten können, kein Wunder dass da viele in eine ähnlich armselige Schiene abdriften.
Allerdings sind diese Zentren eben, wie eigentlich jede Einrichtung die auf Kinder und Jugendliche abzielt, völlig unterfinanziert, was sich dann auch in zu wenig kompetenten Sozialkräften äußert. Man sehe sich allein manche Schulen an... da muss Unterricht in Containern gemacht werden, weil die Räume nicht fertig renoviert wurden. WTF? Aber Konsumgutscheine unters Volk bringen wollen, damit sich Otto von der Ecke mehr Kippen kaufen kann.


Ich habe nichts gegen Hauptschüler - aber die Thematika die da auf der Tagesordnung stand, war für mich zu jedem Zeitpunkt irrelevant.
Sehr nett ausgedrückt.

CIT
05.12.2008, 18:39
Jugendzentren sind eine tolle Sache. Qualifizierte Breakdancer und Beatboxer werden auf dem Arbeitsmarkt schließlich immer gebraucht.